Photo: Septikphoto from Flickr (CC BY 2.0)

Heute endet das Weltwirtschaftsforum in Davos und eine Schlagzeile titelt: weltweit verlieren die Menschen das Vertrauen in den Kapitalismus. 56% der Menschen weltweit vertrauen nicht mehr darauf, dass der „Kapitalismus wie er heutzutage existiert in der Welt mehr Gutes als Schaden anrichtet.“ Die Studie der Kommunikationsagentur Edelman, die mittlerweile zum zwanzigsten Mal erschien und weltweit auf allen Kontinenten mehr als 34.000 Menschen befragt hat, zeichnet mit diesem Befund ein düsteres Bild der Wahrnehmung des Kapitalismus.

Während sich das Statement gut in den Schlagzeilen der Medienhäuser macht, darf gezweifelt werden, was im Edelman Trust Barometer eigentlich gemessen wurde. Denn mangelndes Vertrauen der Bürger in den Kapitalismus unterstellt natürlich auch mangelndes Vertrauen in die Grundlagen der liberalen Wirtschaftsordnung: dezentrale politische Organisation, Güterproduktion und Arbeitsverhältnisse durch private Unternehmen sowie eine starke Kontrolle von Staat und privaten Akteuren durch eine lebendige Zivilgesellschaft. Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass die Befragten dem, was sie unter Kapitalismus verstehen, zwar sehr skeptisch gegenüberstehen, den drei entscheidenden Grundpfeilern der liberalen Wirtschaftsordnung aber sehr viel Vertrauen entgegenbringen.

Eine dezentrale politische Ordnung wird aus zwei Gründen einer zentralistischen Ordnung vorgezogen: Zum einen ist Sorge gegenüber der Machtkonzentration in einem Zentralstaat angebracht. Wenn dieser seine Macht missbraucht, kann der Staat nur unter enorm hohen Kosten verlassen werden. Ein Föderalstaat bietet mehr Möglichkeiten, sich innerhalb von vielen kleinen Einheiten diejenige auszusuchen, die einem am besten gefällt. Zum anderen wissen Regierungen in Hannover und Wiesbaden eher Bescheid, was Ihre Bürger brauchen, wollen und sich leisten können, als eine Regierung in Berlin oder Brüssel. Diese Argumente bestätigen sich im Trust Barometer, wenn man die Vertrauenswerte lokaler Regierungen, mit denen der zentralen Regierung vergleicht. In 18 von 24 Ländern vertrauen Menschen ihren lokalen Regierungen mehr als der weit entfernten Zentralregierung. In Deutschland vertrauen 54% der Befragten den Landesregierungen, während nur 45% der Bundesregierung Vertrauen schenken.

Neben Regierungen als gesellschaftlichen Institutionen analysiert Edelman auch das Vertrauen der Bürger in zwei weitere gesellschaftlichen Institutionen: private Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Gesellschaftliches Vertrauen für eine Institution speist sich aus Kompetenz und Ethik. Dabei bedeutet Kompetenz, dass eine Institution gut ist, in dem was sie tut. Ethik wiederherum bedeutet, dass eine Institution idealistisch, ehrlich und fair ist. Während viele Zentralregierungen weder als kompetent noch als ethisch eingeschätzt werden, können die privaten Unternehmen mit Kompetenz punkten: Eine Mehrheit der Bürger weltweit vertraut auf Unternehmen als Motor für Innovationen und zukünftige ökonomische Entwicklung. Zudem erwarten 74% aller Bürger, dass sich CEOs von großen Unternehmen vermehrt für Wandel einsetzen werden – sowohl durch ihre Produkte als auch durch ihre Vorbildfunktion. Ganz besonders deutlich wird die überraschend positiv bewertete Rolle privater Unternehmen, wenn die Befragten nicht mehr allgemein über ihr Vertrauen zu allen Unternehmen gefragt werden, sondern zu ihrem eigenen bzw. demjenigen, bei dem sie angestellt sind. Ähnlich wie bei der Frage nach (de-)zentralen Regierungen, vertrauen Arbeitnehmer ihrem eigenen Arbeitgeber mit starken 76%.

Während die gesellschaftliche Institution des privaten Unternehmertums als kompetente Institution auftrumpft, zeigt das Trust Barometer auch, wie NGOs als die moralische Kraft im gesellschaftlichen Diskurs wahrgenommen werden. Während Regierungen und Unternehmen nicht zugetraut wird, sich für moralische Fragen einzusetzen, vertrauen Bürger darauf, dass NGOs am kompetentesten für den Schutz der Umwelt eintreten, sich für den Schutz von Menschenrechten einsetzen und sich gegen Armut, Analphabetismus und schwere Krankheiten engagieren.

Skepsis gegenüber den Versprechen einer zentralen Regierung, Vertrauen auf die Kompetenz des privaten Unternehmertums und die moralische Integrität einer vielfältigen Zivilgesellschaft und zugleich überwältigendes Misstrauen gegenüber dem Kapitalismus: Wie kann das zusammenpassen?

Das Trust Barometer zeigt eindeutig, dass der Begriff Kapitalismus mittlerweile für viele Menschen einfach nicht mehr die Grundpfeiler einer liberalen Wirtschaftsordnung beschreibt, denen sie immer noch vertrauen. Anders als während des Kalten Krieges steht der Begriff Kapitalismus nicht mehr für die positiven Errungenschaften des Westens – Machtverteilung, Privateigentum und bürgerschaftliches Engagement. Er steht für einen Staat, der mehr und mehr Macht über das Wirtschaftsgeschehen übernommen hat. Diese Macht haben „crony capitalists“ – Korporatisten – für sich entdeckt und setzen alle Hebel in Bewegung um sie zu beeinflussen.

Kapitalismus steht für VW, Banken und Pharma. Er steht nicht mehr für den Aufstieg von hunderten Millionen Menschen aus der extremen Armut in den letzten 30 Jahren, sondern für Politiker und Konzernlenker, die vor verschneiten Bergen stehen und sich zur nächsten Runde von Subventionen und Kungelei beglückwünschen.

Deshalb sollten wir keine Schnellschüsse aus der Kapitalismusskepsis ziehen. Die Daten aus der Edelman Studie geben uns Hoffnung, dass die Grundpfeiler der liberalen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung weiterhin großes Vertrauen in der Gesellschaft genießen – nur wird dieses Set an Werten und Institutionen eben nicht mehr durch den Begriff Kapitalismus beschrieben.

7 Kommentare
  1. Anonymous
    Anonymous sagte:

    War für ein irrsinniger Kommentar, den man fast schon als gewolltes Framing bezeichnen könnte. Wie kann ein einzelner Autor nur so viel durcheinanderbringen? Mangelndes Vertrauen in den Kapitalismus hat überhaupt nichts mit dezentraler politischer Organisation zu tun, ebenso wenig mit Kontrolle durch die Zivilgesellschaft und erst recht nichts mit moralischer Integrität. Der Kapitalismus kennt keine Moral, er kennt nur ein Paradigma: Profit. Auch hat der Kapitalismus nichts mit den positiven Errungenschaften des Westens zu tun: Machtverteilung und bürgerschaftliches Engagement. Wie kann man behaupten, dass der Kapitalismus mittlerweile für einen Staat steht, der mehr und mehr Macht über das Wirtschaftsgeschehen übernommen hat? Genau das Gegenteil ist der Fall: Der Kapitalismus steht für einen Staat, in dem die Wirtschaft und die Finanzindustrie zunehmend Macht über die Wirtschaftspolitik übernommen hat. Das ist auch der Grund, warum immer mehr Menschen den Kapitalismus skeptisch sehen. Ein kleiner Denkanstoß: Die Kritik am Kapitalismus wächst, weil sich nur einige wenige den von allen erarbeiteten Profit in die Taschen stecken. Keine ökonomische Statistik ist so eindeutig wie die Einkommenszuwächse der oberen 5-10 Prozent innerhalb der letzten zwanzig bis dreißig Jahre. Ein weiterer Kritikpunkt besteht in der ständigen Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten, ebenso in Steueroasen und Korruption. Ebenso machen sich die Menschen zurecht Sorgen, dass staatliche Akteure und Institutionen, die dem Allgemeinwohl untergeordnet sind, durch Wirtschaftsakteure ersetzt werden, für die nicht das Allgemeinwohl, sondern nur die Profitwünsche ihrer Aktionäre im Vordergrund stehen. Und das führt nicht zu mehr Freiheit, sondern zu weniger. Aber das wollt Ihr naiven Neoliberalen einfach nicht verstehen. Durch Eure sklavische Verehrung der Wirtschaft erreicht Ihr das Gegenteil dessen, was ihr immerzu fordert: Weniger statt mehr Freiheit.

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    • Ulrich Riediger
      Ulrich Riediger sagte:

      Hier haben wir das klassische Prinzip von These und Antithese. Die Synthese war einmal zu Zeiten der Bonner Republik der „Dritte Weg“, die Soziale Marktwirtschaft, die durch einen ordnenden, aber nicht dominierenden Staat, die negativen Auswirkungen beider Richtungen ausgewogen hat, nämlich einerseits ausschließlich dem Profit orientiere Unternehmen, die irgendwann zu Monopolisten werden und mit der Politik dann gemeinsame Sache machen und andererseits staatliche Übermacht, die vom Sozialismus geradewegs in den Kommunismus führt. Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus im Osten Deutschlands und in den Staaten, die unter dem Einfluss der Sowjet Union standen, wurde das bundesdeutsche Wirtschaftsmodell des Ordoliberalismus der Globalisierung geopfert. Die größten, mächtigsten und kapitalkräftigsten Großunternehmen ziehen um die Welt und pflücken sich überall dort die Rosinen, wo sie durch fehlende staatliche Auflagen wie Arbeitsschutz und Umweltschutz, durch geringere Unternehmenssteuern und Subventionen ihren Profit optimieren können. Das Nachsehen haben zumeist, kleinere Unternehmen, die es sich nicht leisten können, um die Welt zu marodieren, die heimische Bevölkerung, die Arbeitsplätze und Einkommen sowie die Städte und Gemeinden die Steuern und Abgaben und somit die gesamte Gesellschaft, die Wohlstand, wirtschaftliche Prosperität und eine intakte Infrastruktur verlieren. Das alte Modell „Links oder Rechts“ greift nicht mehr. Denn sowohl der menschenverachtende Kommunismus als auch der menschenverachtende „Raubtierkapitalismus“ sind Anachronismen. Der beste Weg ist immer der ausgleichende und der führt dazu, dass der Staat sich besser aus vielem raus hält, aber Auswüchse konsequent stoppt. Nichts anderes ist unsere Kartellbehörde, die mittlerweile ebenso zahnlos geworden ist wie unsere verfassungsschützenden Organe. Hier scheint mir persönlich der politisch inkorrekte Weg von Trump, nämlich weg vom Globalismus, hin zur ökonomischen Stärkung meines Landes, für das ich als Regierungschef die Verantwortung übernommen habe, der derzeit überzeugendste Weg.

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    • Keydel
      Keydel sagte:

      Das ist genau das, wovor uns unsere Eltern gewarnt haben und wovor wir unsere Kinder warnen: der anonyme Zuruf aus dem Off, voller Unterstellungen (bringt weniger Freiheit), inhaltsleerer Pseudobegriffe (Neoliberale) und linsintellektuellem Wording: Profit. Wer Gewinn nicht Gewinn und Verlust nicht Verlust nennt, sondern mit Profit Gier, Egoismus und Ausbeutung meint. Si tacuisses, Anonymous, aus Deiner verbeamteten Ecke heraus…

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  2. Hubert Königstein
    Hubert Königstein sagte:

    Die Kernelemente von Kaptialismus sind: Berufs- und Gewerbefreiheit, Marktwirtschaft = Tausch oder tauschähnliche Geschäfte bei Vertragsfreiheit (mindestens 2 übereinstimmende Willenserklärungen), Wettbewerb, Leistungsprinzip, Preisbildung nach Angebot und Nachfrage, Privateigentum (das Recht mit einer Sache nach Belieben verfahren und jeden von der Einwirkung auf die Sache ausschließen zu können) mit Erbrecht. Damit marktbeherrschende Stellungen nicht den Wettbewerb behindern, ist das Bundeskartellamt tätig. Der Begriff Kapitalismus ist negativ besetzt, weil aus der Sicht des Normalbürgers, Kapital immer das ist, was andere haben und er nicht hat. Die „Profite“ entstehen aus dem Zusammenwirkung von Kapital (Geld, Kreditwürdigkeit, Grundbesitz, Maschinen) und Arbeit. Das Wissen über diese Zusammenhänge und Wirkungen des Kapitalismus‘ ist nicht verbreitet. Niemand ist gezwungen, für die Profite anderer zu arbeiten. Niemand ist gezwungen, die Interessen anderer höher zu schätzen als die eigenen Interessen. Niemand wird als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer geboren. Wenn es so vorteilhaft ist, Kapitalist zu sein, ist niemand gehindert, Kapitalist zu werden. Was sicher nicht gelingen kann und nicht gelingen darf ist, dass man mit Einkommen und Vermögen so gestellt wird wie der sogenannte Kapitalist, ohne dessen Leistung, Anstrengung, Können, Disziplin zu erbringen, gewiss auch Glück in der Weitsicht (Spekulation!) zu haben und sein Risiko zu tragen. Niemand hat das Recht, außerhalb des Tauschs sein Leben auf Kosten anderer einzurichten. Bedingungsloses Grundeinkommen heißt, man glaubt ein Recht zu haben, mittels staatlicherseits geschenkten Geldes die Leistungen (Güter, Dienstleistungen) anderer erwerben zu dürfen, die diese unter den Bedingungen eines Arbeitsverhältnisses (aufstehen, zur Arbeit begeben, Stechuhr bedienen, 8 Std. arbeiten, sich vom Arbeitgeber über die Qualität und Quantität der Arbeit beurteilen lassen, die Stechuhr bedienen, sich zur Wohnung begeben, usw.) erbringen bzw. hergestellt haben. Diese Leute sollen also nicht nur die Dienstleistungen und Güter für sich selbst sondern auch die Dienstleistungen und Güter als die Geschenke an die Grundeinkommensbezieher erwirtschaften und zusätzlich für deren eigentlich zu erbringenden Steuern und Abgaben aufkommen. Bei dem bedingten Grundeinkommen = Sozialhilfe ist immer mitzudenken, dass es sich um einen Nettobetrag handelt. Bei einer 50 % Steuer- und Abgabenquote heißt das, die Hälfte ist die Sozialhilfeauszahlung die andere Hälfte ist der Steuer- und Abgabenverzicht. Mir sind Leute suspekt, die von anderen solche Steuern fordern, die sie selbst nicht zahlen müssen. Richtig ist, dass der Kapitalismus keine zwingende Moral kennt; das braucht er auch nicht, das haucht ihm der Staat durch das Ordnungswidrigkeiten- und Strafrecht ein. Die abschätzige Verwendung des Begriffs „Profit“ statt die neutralen Begriffe Ertrag, Gewinn, Lohn, meint, dass „Profiteure“ andere übervorteilen, betrügen, bestehlen. Das ist eine von Neid und Missgunst getriebene Einschätzung. Kein Individuum ist über die Steuer- und Abgabenzahlung hinaus verpflichtet, dem Gemeinwohl zu dienen. Ich bin ein Egoist, und das nicht aus Versehen. Erfahrungsgemäß sind diejenigen die schlimmsten Egoisten, die behaupten, keine zu sein. Ich neige der Auffassung von Maggie Thatcher zu (sinngemäß): Es gibt keine Gesellschaft, es gibt nur Individuen und Familien. Die Einschätzung, dass die verfassungsschützenden Organe versagen, teile ich. Es genügt zu wissen, dass beim Bundesverfassungsgericht 98 % aller Verfasssungsbeschwerden erfolglos bleiben. Zu beanstanden ist, dass die Gewaltenteilung ausgehöhlt. Es ist nicht richtig, dass Minister, die Bundeskanzlerin, die parlamentarischen Staatssekretäre gleichzeitig Abgeordnete sein können. Es ist nicht richtig, dass Abgeordnete zum Verfassungsgericht wechseln und dann über die selbst mit fabrizierten Gesetze richten. Dass Firmen im Ausland die „Rosinen picken“ ist in Ordnung. Ich möchte den sehen, der an gleicher Stelle dies nicht machen würde. Ich halte es für unanständig, von anderen Dinge zu fordern, die man an deren Stellen auch nicht erbringen würde. Im übrigen ist jeder Staat souverän. Kein Staat ist verpflichtet, den Wünschen anderer Staaten zu entsprechen. Es ist auch keine Firma verpflichtet, den nachteiligsten Standort zu wählen. Auch Staaten stehen im Wettbewerb. Hier noch eine Zitatensammlung zu Egoismus:

    1.
    Ein Egoist ist ein unfeiner Mensch, der für sich mehr Interesse hat als für mich. (Ambrose Bierce)
     
    2.
    Ich schätze die Interessen anderer nicht höher als meine eigenen. (Hubert Königstein)
     
    3.
    Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so verderblich, weil die Notwehr uns allmählich zwingt, in seine Fehler zu verfallen. (Marie von Ebner-Eschenbach)
     
    4.
    Politik: die Führung öffentlicher Angelegenheiten zum privaten Vorteil. (Ambrose Bierce)
     
    5.
    Die meiste Nachsicht übt der, der die wenigste braucht. (Marie von Ebner-Eschenbach)
     
    6.
    Jeder Mensch hat zwei Überzeugungen: eine, wenn es ihm gut geht und eine, wenn es ihm schlecht geht. Die letzte heißt Religion. (Kurt Tucholsky)
     
    7.
    Überlege einmal, bevor du gibst, überlege zweimal, bevor du annimmst und tausendmal, bevor du verlangst. (Marie von Ebner-Eschenbach)
     
    8.
    Der sittliche Mensch liebt seine Seele, der gewöhnliche sein Eigentum. (Konfuzius)
     
    9.
    Habgier im Alter ist Narrheit. Vergrößert man denn sein Reiseproviant, wenn man sich dem Ziel nähert? (Marcus Tullius Cicero)
     
    10.
    Wer sich selbst der Nächste ist, lässt sich nicht vom Fernsten missbrauchen. (Albert Seelacher)
     
    11.
    Egoisten teilen nur, weil sie wissen: wer teilen kann, hat mehr vom Leben. (Alfred Seelacher)
     
    12.
    Er war Altruist aus Eigennutz (Gerd de Ley)
     
    13.
    Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu. (Danny Kaye)
     
    14.
    Ehe: eine Gemeinschaft, bestehend aus einem Herrn, einer Herrin und zwei Sklaven, insgesamt zwei Personen. (Ambrose Bierce)
     
    15.
    Die Haupt- und Grundtriebfeder im Menschen, wie in Tieren, ist der Egoismus. D.h. den Drang zum Dasein und Wohlsein. (Arthur Schopenhauer)
     
    16.
    Alle Welt verurteilt den Egoismus. Egoismus ist aber das Grundgesetz des Lebens. Es kommt nur darauf an, was man als sein Ego anerkennt. (Leo Talstor)
     
    17.
    Unsere Rechte und die Pflichten der anderen kennen wir stets genau (unbekannt)
     
    18.
    Nichts Großes, nichts Erhabenes ist jeweils ohne Egoismus geschehen und ohne die Leidenschaft, welche uns zu großen Opfern befähigt. (Ernst Haeckel)
     
    19.
    Ein reiner und edler Egoismus ist erforderlich, um heiter und gesund zu leben. (Ernst Freiherr von Feuchtesleben)
     
    20.
    Die Menschen nennen diejenigen Egoisten, welche sich nicht rücksichtslos von ihnen ausnutzen lassen. (unbekannt)
     
    21.
    Er war ein wahrhafter Egoist – er löste auch seine Probleme selbst! (Alfred Selacher)
     
    22.
    Egoisten lassen sich nicht missbrauchen, weil sie nicht autoritätsgläubig sind. (Alfred Selacher)
     
    23.
    Der Egoismus kann viel in der Welt erreichen, nur nicht einen guten Leumund. (Emil Jakob Jonas)
     
    24.
    Der gesunde Egoismus hat die Tendenz zur Gerechtigkeit, auch gegen andere. (Hans Demetius von Hopfen)
     
    25.
    Wenige Tugenden werden von Moralisten mehr gepriesen als die Freigiebigkeit. (Oliver Goldsmith)
     
     26.
    Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwänglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören. (Arthur Schopenhauser)

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  3. Ralf Becker
    Ralf Becker sagte:

    Das jetzige System funktioniert nicht. Mir kommt es so vor, als würden bei diesem einfach nur irgendwelche Bürokraten ständig irgendwelche Schulden künstlich generieren und als ginge es im Grunde genommen nur um den Systemerhalt.

    Ich muss es zu meiner Schande gestehen, dass ich es selbst nicht weiß, wie das Wirtschaftssystem der Zukunft aussehen könnte.

    Man müsste einfach mal eine Art „Mind Map“ anlegen und sich mit sehr viel Nachdenken langsam an ein funktionierendes Wirtschaftssystem herantasten.

    Hier fällt mir dann schon mal folgendes ein, was ein Wirtschaftssystem können muss:
    – wer sich mehr einbringt, der muss mehr bekommen
    – man muss es bei einem Wirtschaftssystem wissen, was es zu verteilen gibt. Diesem Erfordernis genügt der jetzige Kapitalismus jedenfalls nicht. Bei diesem wird einfach nur immer schneller Geld gedruckt und wenn wir doch nur noch etwas mehr Geld besitzen würden, dann wären wir doch vermutlich reicher.
    – wir brauchen mehr Steuerung, was aus gesellschaftlicher Sicht überhaupt produziert werden sollte.

    Jedenfalls funktioniert die jetzige „Marktwirtschaft“ so nicht, weil wir bei dieser ständig neue Schulden oben drauf packen, weil unser vermeintliches Tauschmittel „Geld“ allenfalls nur so entstehen kann, aber das viele Geld, mit dem wir unsere immer schneller ansteigenden Schulden allenfalls zurückzahlen könnten, das liegt in irgendwelchen Steuersümpfen nur so herum und weil dieses viele Geld in Wirklichkeit eine Schuld ist, bezahlen wir dafür auch noch mit der Zeit immer mehr Zinsen.

    Hier fasse ich einmal zusammen, welche Inhalte bei den politischen Parteien alle falsch sind:

    – Bargelderhalt der AfD
    Der Bargelderhalt dient zwar dazu, sich vor möglichem Politikirrsinn und vor allem auch vor einem möglichen Minuszins der EZB zu schützen, aber nur mit dem Bargelderhalt hat man aber ganz sicher auch noch kein funktionierendes Wirtschaftssystem.

    – die AfD fordert, dass wir nicht für ausländische Banken haften
    Diese Forderung der AfD ist jedoch eine in jeder Hinsicht unzureichende Reform, weil es nicht funktionieren kann, dass wir ein Geldwesen haben, bei dem Geld dadurch entsteht, dass wir jede Geldeinheit erst noch von den Banken ausleihen, die das Geld aus dem Nichts verleihen.

    – die AfD will zurück zur nationalen Währung
    Die AfD versteht es insofern nicht, dass Geld etwas Ähnliches wie ein Schuldschein ist. Unser heutiges Geld benötigt vor allem auch immer schneller neue Schulden, damit uns die vielen Schulden nur nicht ausgehen, wodurch sich jedoch die Geldmenge schleichend im Hintergrund immer schneller ausweitet, und unser Geld funktioniert insgesamt wie ein Schneeballsystem.

    Jedenfalls glauben wir es doch derzeit irrig, dass es unbegrenzt viele Schulden auf der Welt gibt, so dass jeder Bürger Sparguthaben haben kann und vor allem ein Einkommen erzielen kann. Aber so viele Schulden anderer Leute kann es gar nicht geben.

    Die Linke fordert den Mindestlohn:
    Hier gibt es jedoch das Problem, das Geld kein Tauschmittel ist, sondern eine Schuld. Mit dem vermeintlichen Tausch ständig und vor allem immer schneller von der Politik neu bei den Banken ausgeliehener Schuldscheine, was Geld letztlich ist, werden wir aber ganz sicher nicht reicher.

    Die Linke fordert eine sanktionsfreie Mindestsicherung in Höhe von 1.050 EUR
    Diese Forderung der Linken hört sich zwar sehr sozial an, aber sie verdeutlicht es auch, dass die Linke die Funktionsweise unseres Geldes nicht versteht. Nur mit 1.050 EUR für jeden Bürger hat im Grunde genommen gar kein Wirtschaftssystem.

    Die Linke fordert die Schuldenbremse zu lockern:
    Insofern erkennt die Linke es zwar richtig, dass man mit dem jetzigen Wirtschaftssystem nur dann ein Einkommen erzielen kann, wenn es andere Personen gibt, der sich mit ihren Ausgaben verschulden. Aber die Lockerung der Schuldenbremse würde letztlich bedeuten, dass wir das fehlerhafte Prinzip „Gewinne privatisieren – Verluste sozialisieren“ weiter fortsetzen.

    Die FDP sagt:
    Wir Freie Demokraten wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger wieder einen fairen Anteil an den Wachstums- und Wohlstandsgewinnen haben.

    hierzu meine ich:
    Diese Überlegung ist natürlich nicht falsch. Aber dafür müssten wir erst noch ein Wirtschaftssystem erfinden, dessen Funktionsweise wir bislang jedoch allenfalls erst teilweise kennen.

    Jedenfalls will doch der Bundespräsident jetzt EZB-Chef Draghi das Bundesverdienstkreuz verleihen. Einerseits hat der ehemalige EZB-Chef natürlich das System am Leben gehalten, aber andererseits hat er damit auch sehr erhebliche Schäden angerichtet.

    Antworten
    • Thomas Leske
      Thomas Leske sagte:

      > Die FDP sagt: Wir Freie Demokraten wollen, dass die Bürger wieder einen fairen Anteil an den Wachstums- und Wohlstandsgewinnen haben.

      Die Monopolisierung des Fortschritts durch sogenanntes geistiges Eigentum ist die Wurzel des Übels, wie die Ökonomen Michele Boldrin und David Levine in ihrem Buch „Against Intellectual Monopoly“ zeigen.

      Die USA verringerten vor allem durch billiges Fracking-Gas ihren CO₂-Ausstoß. Die Gas-Förderung dort ist mittelständisch geprägt, und die Regierung förderte die Entwicklung von Techniken, die vielen Unternehmen nutzt, so dass verschiedene Ideen aufeinander aufbauen konnten, und so zum Preisverfall beitrugen.

      Antworten

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