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Auf Obama folgte Trump und nun droht auf Macron LePen zu folgen. Bedeutende westliche Demokratien erleben veritable Achterbahnfahrten: Von progressiven jungdynamischen Hoffnungsträgern, die über weite Teile des politischen Spektrums vermittelbar scheinen, kippt es zu populistischen Angstmachern, die autoritäre Lösungen in Aussicht stellen, um Gesellschaften wieder zu schließen.
Die Ursachenforschung füllt inzwischen Bibliotheken. Und jedes Land ist ja auch unterschiedlich. Doch sticht ins Auge, dass Typen, die von sich selbst und von anderen als Heilsbringer stilisiert werden, offenbar diese Erwartungen nicht so recht erfüllen können. Die Enttäuschung, die sich daraus ergibt, liefert womöglich dem Populismus neues Futter. Könnten Obama und Macron mit ihrem Auftreten und ihren Versprechen mitverantwortlich sein für eine frustrierte Wählerschaft?
Beiden ist zumindest gemeinsam, dass sie Politik eine entscheidende Rolle zugewiesen haben in ihrer Botschaft. Sie haben genau das ausgestrahlt, was Ronald Reagan einmal augenzwinkernd als “the nine most terrifying words in the English language” bezeichnete: “I’m from the Government, and I’m here to help.”
Nachdem die Wähler das Gefühl hatten, dass die eine Seite ihnen nicht die Ergebnisse geliefert hatte, die ihnen versprochen worden waren, wandte man sich der entgegengesetzten Seite zu, die nicht nur noch mehr verspricht, sondern auch sehr viel geschickter mit Feindbildern agiert, die man im Zweifel immer dafür verantwortlich machen kann, dass man noch nicht geliefert hat.
Hier hat das liberale Lager leider auch eklatant versagt: Man hätte die selbstbestimmte Bürgerin viel stärker in Stellung bringen müssen, die nicht glaubt, dass die Politik ihre Probleme lösen könne und auch gar nicht solle. Als Gegenentwurf zu populistischer Politik darf nicht nur noch mehr (aber dafür endlich „gute“) Politik zur Verfügung stehen, sondern auch das Gegenteil: weniger Politik – mehr Bürger. Darüber habe ich auch früher schon geschrieben:

Der Fluch der Weltenretter
Das Heilversprechen der Hoffnungslosen
Starke Männer? Nein danke, starke Bürger!