Was wir sind – und was nicht
In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichterstattung über Prometheus. Leider wurden manche der Beiträge verfasst bzw. produziert, ohne mit uns ins Gespräch zu kommen. Häufig fehlen Belege für die Vorwürfe und viele Berichte funktionieren nur dadurch, dass von entfernten Verbindungen auf gemeinsame Überzeugungen geschlossen wird. Hier rücken wir ein paar der gröbsten Irrtümer über Prometheus gerade.
Prometheus funktioniert nicht wie eine Partei: Wir haben kein Grundsatzprogramm und wir alle, die wir bei Prometheus arbeiten, haben zu vielen Themen unterschiedliche Positionen, die wir auch öffentlich äußern. Wir sind mit keiner Partei verbunden, und aktuell sind nur zwei der elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitglieder einer Partei. Müssten wir uns im Parteienspektrum zuordnen, würden wir uns sicherlich breit über die politische Mitte verteilen. Uns eint die Begeisterung für freiheitliche Ideen und für die Möglichkeiten freier Kooperation – über die Details diskutieren wir gerne.
Warum wir unsere Finanzen transparent machen
Wir haben uns der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ angeschlossen. Nach deren Vorgaben machen wir unsere Zuwender transparent. Finanziert werden wir vor allem durch unsere Fackelträger, die kleine Beträge spenden, durch einige Stiftungen, die Projekte finanzieren, wenigen Unternehmen, die Veranstaltungen von uns sponsern, und durch Spenden von Privatpersonen. All dies ist öffentlich. Die einzige Ausnahme: Die Namen von Privatpersonen, die uns spenden, veröffentlichen wir nur, wenn diese zustimmen. Privatsphäre ist uns ein sehr hohes Gut. Für uns ist klar, dass wir in keiner Hinsicht an die Vorstellungen oder Weisungen von Spendern und Zuwendungsgebern gebunden sind. Sie unterstützen uns nicht, weil wir etwas in ihrem Auftrag tun, sondern weil sie unsere Arbeit wichtig und gut finden.
Warum wir keine Lobbyarbeit machen
Viele Think-Tanks in Berlin machen Lobbyarbeit. Das bedeutet: Sie wollen aktiv auf die Tagespolitik Einfluss nehmen, um die Interessen der von ihnen vertretenen Gruppe zu schützen. Das ist ihre Aufgabe, dafür werden sie bezahlt und deshalb halten sie Kontakt mit Abgeordneten, Mitarbeitern und Ministerialbeamten. Wir machen das nicht, wir arbeiten nicht zur Tagespolitik und wir vertreten auch keine Interessensgruppen.
Wer bei Prometheus arbeitet, setzt sich von ganzem Herzen für eine freiheitliche Welt ein. Unsere Arbeit besteht darin, diejenigen zu unterstützen und zu inspirieren, die sich in den nächsten Jahrzehnten für freiheitliche Ideen stark machen wollen und können. Wir bieten ihnen eine Heimat. Statt auf Lobbyarbeit setzen wir also auf Ideen, Prinzipien und mündige Menschen.
Teils missverständliche Berichterstattung über unsere Eintragung im Lobbyregister lässt sich einfach erklären: Als das Lobbyregister 2021 eingeführt wurde, war unklar, wer sich alles eintragen muss. Wir haben den Wortlaut damals formal so ausgelegt, dass schon eine Einladung zu einer Veranstaltung oder der Versand einer E-Mail im Sinne unseres Zweckes („Förderung von Wissenschaft und Forschung, Allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens“), die an eine offizielle parlamentarische oder ministerielle Adresse gesandt wird, einen Eintrag im Register erfordert. Wir haben inzwischen diese Form der Kontaktaufnahme eingestellt. In der Folge haben wir uns wieder austragen lassen. Lobbyarbeit oder andere Interessensvertretung haben wir niemals betrieben.
Zu Trump und den Rechten
Prometheus steht für einen freiheitlichen Liberalismus, dessen Leitplanken individuelle Selbstbestimmung, freier Austausch und eine offene Gesellschaft sind. Wir verteidigen diese Werte unabhängig davon, ob die Einschränkungen dieser Prinzipien von links oder rechts, von Großkonzernen oder staatlichen Stellen kommen. Deshalb sind wir Gegner aller autoritären Strömungen, auch wenn diese den Anspruch erheben, sich für Freiheit einzusetzen, oder von außen dem liberalen oder libertären Spektrum zugerechnet werden.
Die Neue Rechte in ihren vielen Spielarten ist in unseren Augen eine der größten Gefahren für eine freiheitliche Welt. Gegen ihren Anti-Liberalismus wollen wir mit demselben Eifer kämpfen wie Liberale vor hundert Jahren gegen den aufkommenden Faschismus oder vor siebzig Jahren gegen den kommunistischen Terror Stalins, Maos und deren Wiedergänger.
Das tun auch viele unserer Partner und Freunde beim Atlas Network. Diesem wird mitunter Nähe zur Trump-Bewegung oder anderen autoritären Gruppen unterstellt. Die zum Beleg angeführten Organisationen, die Heritage Foundation und das Heartland Institut, sind jedoch keine Mitglieder des Netzwerks, eben wegen ihrer inhaltlichen Ausrichtung. Atlas selbst setzt sich für Freiheit und gegen autoritäre Populisten ein. Zu der Gefahr durch autoritäre Populisten etwa hat Executive Vice President von Atlas, Tom Palmer, Anfang 2025 eine Grundsatzrede gehalten. Auch bei Veranstaltungen von Atlas spielen diese Probleme eine zentrale Rolle. Beim Atlas Liberty Forum 2022 in Warschau sprach der Warschauer Oberbürgermeister Rafał Trzaskowski, einer der stärksten Kritiker der PiS-Partei; beim Atlas Liberty Forum 2025 spricht Zoltán Kész über seinen Kampf gegen das Regime von Viktor Orbán.
Zum Klimawandel
Der menschengemachte Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Es bedarf zu dessen Bewältigung der besten Mittel, die die Menschheit zu bieten hat. Dabei sind wir überzeugt, dass diese Mittel häufig besser von der vielfältigen Schwarmintelligenz der Menschheit gefunden werden können als durch kleinteilige staatliche Steuerung.
Deshalb sensibilisieren wir Menschen in unserem Umfeld, dass der Klimawandel dringend bekämpft werden muss. Wir tun das im persönlichen Gespräch, aber auch bei unseren Veranstaltungen: So hatten wir an der zentralen Stelle unseres Open Summit 2023 ein Gespräch mit Philipp Krohn, dem Autor von „Ökoliberal: Warum Nachhaltigkeit die Freiheit braucht“. Auch beim Open Summit 2025 werden wir über nachhaltiges Wachstum sprechen.
Falsch ist die Behauptung, Prometheus werde von Klimaleugnern finanzieren. Die Templeton Foundation, die hier manchmal genannt wird, fördert seriöse Wissenschaft zu den unterschiedlichsten Themen – die Freie Universität Berlin wirbt für Templeton Grants, auch Wissenschaftler aus Oxford und Harvard werden von ihnen unterstützt. Die Behauptung, das Atlas Netzwerk sei ein Klimaleugner-Netzwerk, ist für uns in keiner Weise nachvollziehbar. Atlas hat, wie die Berichterstattung ja auch einräumen muss, das letzte Mal vor mehr als 15 Jahren Geld von fossilen Unternehmen erhalten. Eine inhaltliche Ausrichtung aufgrund einer fünfzehn Jahre alten Spende zu konstruieren, ist unseriös. Als Organisation, deren Zweck Vernetzung ist, positioniert sich Atlas im Übrigen nicht in politischen Fragen jenseits von grundsätzlichen Werten, und gibt den Mitgliedern auf keinen Fall Positionen vor.