Von Nick Stieghorst, HeinrichHeineUniversität Düsseldorf und Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE).

Zusammen mit unseren Kollegen vom Brüsseler Think Tank EPICENTER haben wir ein Gutachten zu den jüngsten Inflationsentwicklungen und deren Implikationen erarbeitet.

Zusammenfassung:

Mit Beginn des Jahres 2022 ist die Inflation wieder in die gesellschaftliche Debatte in Deutschland eingegangen. Die neuesten Schätzungen des Statistischen Bundesamt für den Mai 2022 belaufen sich auf eine Inflationsrate auf 7,9%. Die vorliegende Untersuchung zeigt anhand einer Betrachtung der Einkommen und Ausgaben von Haushalten, dass insbesondere die Geringverdiener übermäßig von steigenden Preisen für Güter der alltäglichen Grundversorgung betroffen sind. Die steigenden Konsumentenpreise in bestimmten Wirtschaftsbereichen sind hierbei auch langfristig das Produkt staatlicher Markteingriffe wie Regulierungen und Besteuerung. Tiefgreifende Interventionen in das Marktgeschehen führen in diversen Sektoren der Volkswirtschaft zu einer starken Einschränkung der Angebotsseite, welche sich dadurch schlechter an Nachfrageveränderungen anpassen kann. Zur selben Zeit werden diverse Güter des alltäglichen Bedarfs gleich mehrfach besteuert, wodurch unter anderem die Preise für Konsumenten in Deutschland spürbar höher ausfallen als in allen anderen europäischen Staaten. Insbesondere der verfrühte Ausstieg aus der Atomenergie, der fehlende Neubau von Wohnungen und die hohe regulatorische Belastung der Landwirtschaft verhindern eine Anpassung der Angebotsseite an den Nachfrageüberhang. Es zeigt sich in dieser Untersuchung erneut, dass eine Gestaltung der Gesellschaft nach politischen Visionen Kosten mit sich bringt, die letztendlich die Konsumenten aufbringen müssen und insbesondere die ökonomisch schwächsten Gruppen belasten.

Lesen Sie das gesamte Gutachten hier.

1 Antwort
  1. Ralf Becker
    Ralf Becker sagte:

    Der Staat macht mit immer mehr „Schulden“ Konjunktur. Er kann aber seine vielen Schulden später nicht wieder zurückzahlen, weil der Geldbesitz der Ultrareichen für eine immer schnellere Umverteilung von „fleißig nach reich“ sorgt, die versteckt beim Bezahlen an der Ladentheke erfolgt.
    Ähnlich generiert die EZB seit Ende 2011 ein künstliches Wachstum. Die EZB kann aber ihre expansive Geldpolitik später nicht wieder rückabwickeln.
    Das System kann jetzt vermutlich nur noch mit Helikoptergeld beendet werden.

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