Das Thema Migration entscheidet Wahlen. Denn den Feinden der offenen Gesellschaft ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, das Diskursfenster erheblich zu ihren Gunsten zu verschieben. Und sei es im Übereifer, das Feld nicht Linken und Rechten zu überlassen, oder einfach aus trauriger Prinzipenlosigkeit stimmen leider auch immer wieder sich als liberal bezeichnende Personen in den Chor der Migrations-Untergangspropheten ein.
Die ultimative Antwort darauf ist die klare und empathiefähige Logik des großen Intellektuellen Chandran Kukathas in seinem Buch „Immigration and Freedom“. Gerade lese ich es erneut für meine Dissertation zum Thema Menschenschmuggel und ich bin überwältigt von der Kraft und Eleganz dieses Buches. Kukathas ist selbst in Malaysia geboren und war einen Großteil seines Lebens Immigrant. Bis vor kurzem war er Fakultätsdekan an der London School of Economics. Ihm gelingt, was ich mir von freiheitlicher Politik wünsche: Die Entwicklung und Propagierung eines positiven, zukunftsgewandten und menschlichen Narrativs für eine Welt mit offenen Grenzen.

Immigration Freedom Chandran Kukathas
Debatte zu dem Buch mit Kukathas (Video)

Nach wie vor sehr aktuell ist unsere Publikation aus dem Jahr 2018, die auch sehr kostengünstig als eBook zur Verfügung steht.

Freihandel für eine gerechtere Welt

Aaron Ross Powell hat für das amerikanische Cato Institute das Bildungsportal Libertarianism.org ins Leben gerufen, das unser Freiheitslexikon inspiriert hat. Seit drei Jahren arbeitet er jetzt beim Institute for Humane Studies und hat vor zwei Jahren ein Podcast-Projekt unter dem Titel ReImagining Liberty gestartet. Sich dort einmal umzusehen, lohnt sich sehr. Powells Anliegen ist es, die Ideen des Libertarismus oder auch Klassischen Liberalismus aus ihrer Vergangenheitsschwere zu befreien und für die Gegenwart neu zu formulieren und weiterzuentwickeln. Die Liste seiner Gesprächspartner ist zugleich inspirierend und eindrucksvoll. Unter anderem kann man dort hören: Tom Palmer, David Boaz, Deirdre McCloskey, Pete Boettke, Chandran Kukathas und viele (leider fast ausschließlich US-amerikanische) aufstrebende Intellektuelle. Powells Selbstbeschreibung für den Podcast ist einfach auf den Punkt und mir so sympathisch, dass ich ihn sofort für meine eigene Arbeit übernehmen würde: „The emancipatory and cosmopolitan case for radical social, political, and economic liberalism.“