Die ersten drei Staffeln von 7 vs. Wild habe ich bereits begeistert verfolgt. Besonders der Aspekt der Isolation und des Überlebens hat mich dabei fasziniert. In der neuen, vierten Staffel geht es nun in eine Teams-Edition: Sieben Teilnehmer werden in Neuseeland ausgesetzt, das Szenario ist ein Flugzeugabsturz. Mit dabei ist eine bunte Mischung an durchaus bewusst selektionierten, illustren Gestalten, die wohl einen Querschnitt der Gesellschaft darstellen sollen.

Da sind da zum einen zwei absolute Survival- und Outdoor-Experten, der Biologe Joe Vogel und der Ex-Elitesoldat Stefan Hinkelmann. Dann ist da Joey Kelly – bekannt als Extremsportler und Musiker. Und dann sind noch mit dabei Flying-Uwe, JuliaBeautix, LetsHugo und Selfiesandra und damit vier Teilnehmer aus der Online-Welt, die mit Outdoor und Survival so mal gar nichts am Hut haben.

Spannend an der diesjährigen Staffel ist neben der Extremsituation vor allem die Gruppendynamik: Bereits von Anfang an zeigt sich die Tendenz, aneinander vorbeizureden. Ein potenziell großer Konflikt zeichnet sich immer mehr ab.

Die entstehende Dynamik verdeutlicht, wie leicht Missverständnisse entstehen können und wie schwer es sein kann, echte Verständigung zu erreichen.

Jeder der Teilnehmer bringt seine eigene Perspektive und Erfahrung mit, doch anstatt voneinander zu lernen, führt der ständige Druck der Extremsituation und das Beharren auf dem eigenen Standpunkt oft zu Frustration und Misskommunikation.

Psychologisch ist das sehr interessant, denn es zeigt, wie leicht Menschen in schwierigen Situationen die Fähigkeit verlieren, wirklich zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu finden. Die vierte Staffel bietet einerseits großes Entertainment, aber ist auch ein Sinnbild für eine Gesellschaft, in der immer weniger gewaltfrei miteinander und immer mehr übereinander oder aneinander vorbei gesprochen wird. Die Staffel regt dazu an, darüber nachzudenken, wie wichtig echte Kommunikation und Empathie sind – nicht nur in Survival-Situationen, sondern auch im Alltag.